Paleo-Prinzip


Bei der Paleo-Ernährung (Paläolithikum = Altsteinzeit), auch Steinzeit-Diät, genannt, kommen vor allem frisches Obst, Gemüse, Eier und jede Menge Fleisch auf den Tisch – grob gesagt sind dies Nahrungsmittel, die wir jagen oder sammeln können. Das Ernährungs-Prinzip folgt der Annahme, dass der Mensch für die neuzeitliche Ernährung nicht vorbereitet ist. Unsere Gene sind dafür ausgelegt, die selben Nahrungsmittel zu verzehren wie unsere Vorfahren vor rund 2,6 Millionen Jahren. Der Körper hatte mit dem Einsetzen des des Ackerbaus und der Viehzucht schlichtweg keine Zeit sich an diese Art von Essen zu gewöhnen. Daher können wir bestimmte Lebensmittel nur bedingt verarbeiten und haben über Jahrtausende hinweg den eigenen Körper nur dazu „erzogen“.

Worauf muss ich bei der Paleo-Ernährung achten?

Ein großer Fehler bei der Paleo-Diät ist, dass zu wenig Kalorien verzehrt werden, vor allem in Verbindung mit Sport. Paleo bedeutet nicht Hungern. Paleo bedeutet auch auf seinen Körper zu hören und Signale wahrzunehmen.
Dadurch, dass in der Paleo-Diät die Kohlenhydrate so drastisch vermindert sind, weil u.a. Brot und Nudeln nicht erlaubt sind, ist Fett ein ganz wichtiger Energieträger. Man sollte in jedem Fall viel gesundes Fett essen und Kohlenhydrate in Form von Obst oder Knollenfrüchten verzehren. Zu beachten ist jedoch, dass Nüsse nur in kleinen Mengen gegessen werden, sie sind zwar gesund, haben aber einen hohen Gehalt an Omega-6-Fettsäuren. Zudem sollte Obst kein Zuckerersatz sein. Früchte sind zwar erlaubt, man sollte seine Sucht nach Süßem jedoch nicht mit Obst und dem darin enthaltenen Fruchtzucker stillen.

Was darf ich grundsätzlich essen?

Proteine

  • Eier, Fleisch (Geflügel, Rind, Lamm, Wild, Schwein), Fisch, Meeresfrüchte



Kohlenhydrate

  • Gemüse (z. B. Artischocke, Aubergine, Blumenkohl, Brokkoli, Grünkohl, Gurke, Kohlrabi, Kürbis, Fenchel, Lauch, Salat, Spinat, Zucchini, Zwiebeln usw.) 
  • Obst (am besten saisonal z. B. Äpfel, Aprikosen, Blaubeeren, Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Pflaumen, Zitronen, Orangen, Nektarinen usw.)

Fette

  • Olivenöl,  Kokosöl, Avocadoöl, Wallnussöl, Ghee (gekärte Butter)

Nüsse

  • Macadami, Mandeln, Wallnüsse, Paranüsse, Haselnüsse, Pistazien, Saat (Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne) 
Getränke  

  • viel Wasser, ungesüßten Tee

Was darf ich nicht essen?

  • Getreide (Weizen, Roggen und Co.)
  • Zucker und Süßstoffe jeglicher Art
  • Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen, Soja)
  • Speiseöle aus Getreide
  • Alkohol
  • Kuhmilch und Kuhmilch-Produkte 


Was spricht für Paleo?

Dirk Lemke, Arzt, Physiotherapeut und Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Paleo-Ernährung: „Die Paleo-Diät hat von allen Ernährungsformen den höchsten Nährstoffgehalt und Sättigungsfaktor und ist deswegen bei meinen Patienten, die abnehmen wollen, sehr beliebt. Man isst ungezwungen weniger, ohne unter Hunger zu leiden. Für mich als Arzt ist dabei die Nachhaltigkeit sehr wichtig. Bei keiner anderen Ernährung berichten mir die Patienten auch nach Jahren noch, Lust am Essen zu haben und so ihr Gewicht halten zu können. Wenn ich gefragt werde, ob es denn gesund sei, mehr Eier und Fleisch und somit mehr Fett zu essen, verweise ich immer auf die große Ernährungsstudie der Uni Stanford. Prof. Christopher Gardner konnte zeigen, dass sich alle von uns Medizinern messbaren kardialen Risikofaktoren stark bessern, wenn man die Getreide und Zucker durch die Lebensmittel der Steinzeit ersetzt.“

Auch Personal-Trainer Leo Löhr, der in seinem Studio myleo CrossFit zwei Mal jährlich eine 30-tägige Paleo-Challenge in Zusammenarbeit mit Dirk Lemke veranstaltet, ist überzeugt von der Paleo-Ernährung: „Unsere „Challenge“ verbindet die Paleo-Ernährung mit CrossFit Training und motiviert alle Teilnehmer, in 30 Tagen ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen. Die Ergebnisse sind phänomenal! Wer auf Zucker und Getreide verzichtet, ist nicht nur im Sport leistungsfähiger, sondern hat auch in Alltag und Beruf viel mehr Energie.“

PS: In Berlin gibt es bereits zwei Sauvage Restaurants, die sich auf die Zubereitung von natürlichen und unverarbeiteten Nahrungsmittel spezialisiert habe.

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